
Mitlerweile sind schon vier Wochen vergangen seitdem ich in Singapur verweile. Echt erschreckend wie schnell die Zeit vorbeifliegt... Es ist noch nicht mal ein halbes Jahr, das ich hier studiere und schon ist ein Monat rum! Nun denn.. Singapore can. Das ist singlisch und nicht gerade schwer zu verstehen. Mitlerweile habe ich mich ganz gut an den Akzent und die Wortwahl gewöhnt. Man muss einfach immer mal ein Lah oder Meh am Satzende einfügen und schwupps hat man es drauf. Haha. Singapurer verkürzen oft Sätze und Satzgefüge und anstelle von "Yes, you can do that" sagen sie einfach "Can! Yes, can!" oder "No, cannot!" Echt ganz lustig,

weil diese Abkürzungen einen treudoofen Eindruck machen, dass deren englisch eben einfach nicht so gut sei, aber sie dafür ja nichts können. Haha! Dem ist aber nicht so, im Unterricht wissen alle sich richtig gut und professionell auszudrücken.

Aber zum eigentlichen Thema: Kuala Lumpur cannot! Auf diese Weise würde vielleicht der Normalsingapurer kurz und prägnant auf singlisch meine Erfahrung mit Kuala Lumpur beschreiben. Dort ging es letztes Wochenende mit einer 6-stündigen Busfahrt hin und die Erfahrungen waren sehr verschieden. Mit Dabei waren die Ungarnfraktion Adam und Greg und der Finne Lauri.

Die Stadt an sich ist sehr sehr gegensätzlich: Auf der einen Seite gibt es viele hübsche Gebäude, angeführt von den Petronas Zwillingstürmen und allem Pipapo: das Wohl größte Shoppingcenter Süd-Ost-Asiens mit einer internen Achterbahn, ein gut ausgebautes Monorail-Metro-Bahn-System und natürlich fast überall Klimaanlage.
Auf der anderen Seite habe ich noch nie schlechtere Luft und einen übleren Gestank erlebt wie in den Straßen in Kuala Lumpurs Innenstadt. Auf den Bildern ist bei weitem nicht zu erkennen wie es wirklich aussah und zuging. Wenn man einmal dort war, lernt man erst die Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit Singapurs zu schätzen. Deshalb nehme ich alle vorherigen Äußerungen Singapur sei gar nicht so sauber zurück und bin froh wieder hier zu sein!

Aber ich muss der Stadt lassen, dass das Konträre ihr einen gewissen Charme verleiht. Auf lange Sicht hin dort zu wohnen könnte ich mir aber wirklich nicht vorstellen. Es gab ein paar nette Orte zu sehen und ich bin mir sicher, wenn mir mehr Zeit gehabt hätten, hätte uns die Stadt bestimmt noch überraschen können. Aber der einzige Grund warum ich nach Kuala Lumpur wollte, waren ohnehin nur die Poserfotos mit den Petronas towers, von daher war alles andere Erlebte nur Bonus und Extras.
Alles in allem war es ein lustiger Trip mit den Jungs und wenn ich nach Malaysia wiederkomme, dann sicher nur zu den Stränden. Denn das ganze Land habe ich nicht mal ansatzweise kennengelernt.
Erwähnenswert ist noch, dass man immerhin das Handeln in Kuala Lumpur sehr gut lernt. Denn es versuchen dich grundsätzlich alle Leute auf der Straße abzuziehen. Von den Taxifahrern, bis zu Händlern in Chinatown oder Passanten auf der Straße. Die Taxifahrer benutzen (mindestens

bei weißen Gästen) grundsätzlich keine Meter, sondern verlangen von anfang an einen total lächerlich hohen Standardbetrag. Das gleiche gilt auf dem Schwarzmarkt in Chinatown wo man von der billigen Plastik-Rolex bis zum Gummi-Gucci-Gürtel alles bekommt. Die kann man natürlich schnell runterhandeln, aber es lässt einfach einen faden Beigeschmack. Ständig wird man natürlich gefragt wo man herkomme und wenn man erstmal Deutschland sagt (was ich vermieden habe, aber meine Kumpels zu meinem Übel ständig erwähnen mussten) kommen sie sofort mit irgendwelchen Standardsätzen wie "Saubillig! Saugut!" und ich frage mich wer denen so einen Scheiß beigebracht hat.. Das kann nur ein deutscher Turist gewesen sein, der sich darüber gefreut hat ein Stück Plastik für 30 Euro gekauft zu haben, in der Annahme die Rolex-Atrappe wäre echt und hielte auch nur länger als einen Tag.

Nach dem ganzen Sightseeing am Samstag hielten wir es für eine gute Idee eine Fußmassage zu kriegen. In dem Viertel unserer Herberge gab es sehr viele kleiner Bars und viele nicht gerade vertrauenserweckende Menschen, die einem Massagen aller Art versprachen. (Fragt lieber nicht welche)
Wenn ihr mal da sein solltet, tut euch selbst einen Gefallen und lasst euch nie von solchen Leuten volllabern irgendwo oben im Haus Massagen zu kriegen ohne vorher die Lokalitäten sehen zu können. Das taten wir nämlich zuerst und sind dann in einem richtig üblen Etablissment gelandet, wo es gestunken hat, nicht genug Stühle da waren und plötzlich Männer anstelle von Frauen unsere Füße massieren wollten, was nicht die Absprache war! Geht lieber in einen der Läden auf Straßenhöhe wo man reingucken kann. Da war es dann am Ende sehr gemütlich.
Apropos: Dass Homosexualität in Malaysia mehr geduldet wird als in Singapur musst

en wir zu unserem Leide Freitag abend hautnah feststellen als wir es für eine gute Idee hielten in einen Club gegenüber unserer Herberge zu gehen. Ich bin schnell in Partylaune auf die Tanzfläche und mir war schon mulmig zumute als mir die ersten Typen mit V-Ausschnitt bis zum Bauchnabel entgegenkamen. Als ich dann aber ein waschechtes Double des Village People Polizisten mit einem Indianer eng miteinander tanzen ansehen musste, ist es mir dann auch endlich aufgefallen und wir sind dann genauso schnell wieder verschwunden. Den anderen fiel dies nach Anmachsprüchen wie "Hey, how's it going?" und "Are you lost?" schon vorher auf. Yep, wir waren mehr als verloren da drin. In der Shopping Mall musste ich das gleiche dann noch bei einem Polo Parfümstand feststellen als einer der Verkäufer mit einer Flasche hinter mir herlief und rief "Hey, let me put this on you! Especially for you!" Aaaaah... Naja, einen Lacher ist's wert.
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